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Aufbruch?

So ganz kann ich den Optimismus nicht teilen, der seitens der Parteivorsitzenden der GROKO-Parteien gerade verbreitet wird. Sieht man sich mal das auch nach den -erfolgreichen? – Sondierungsverhandlungen fortbestehende Geplänkel zwischen den Lautsprechern der rechten (CSU) und linken (SPD) Fraktionen an, so kann man durchaus den Eindruck haben, dass da bei Weitem nicht alles in trockenen Tüchern ist. Jetzt von „Aufbruch“ zu sprechen grenzt eigentlich an eine totale Verarschung der Wähler:Denn was soll dieser lahme Haufen überhaupt zustande bringen, wenn es wieder mal nur um den kleinsten gemeinsamen Nenner geht?

Im Zweifelsfall wird das eher noch weniger sein, als während der letzten Legislaturperiode – und das ist ja nun auch nicht gerade viel gewesen.
Bemerkenswert in dem Zusammenhang ist auch, dass ich als Bürger -und damit stehe ich sicher nicht alleine – auch jetzt , während der „regierungslosen Zeit“ so gut wie keinen Unterschied zwischen der Arbeit der zur Zeit nur amtierenden Regierung und der vorherigen, durch die Wahl von 2013 legitimierten, bemerke.
Vermutlich wird das also auch so weiter gehen, wenn die Damen und Herren sich endlich zusammen gerauft haben.

Schade in dem Zusammenhang finde ich nur, das der Herr Schulz samt seiner SPD nun doch umgefallen sind und meinen, sich als staatstragend präsentieren zu müssen.
Da wird wohl nicht viel bei heraus kommen –  am allerwenigsten  für die SPD selbst, die in den nun anstehende Koalitionsverhandlungen nur noch mehr von ihrem eigenen Profil  verlieren wird und damit mehr und mehr zur Unbedeutsamkeit herabsinkt. Erste Umfragen nach den Sondierungsverhandlungen und der Entscheidung am Sonntag auf dem Parteitag deuten schon darauf hin -und es steht zu befürchten , dass sich dieser Prozess noch fortsetzen wird,wenn die grosse Koalition wirklich zustande kommmen sollte:Schade drum – denn auch, wenn ich sie nicht gewählt habe, so wäre mir persönlich doch wichtig, dass es auch eine starke Partei im linken Spektrum unser politischen Landschaft gibt.
Aber so steht zu befürchten, dass es bei der nächsten Bundestagswahl in drei Jahren für die SPD mehr um die 5%- Hürde und ihr eigenes Überleben gehen wird, als um wirkliche politische Ziele…
Da bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung, dass die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen später in den SPD-Gremien noch gekippt werden – und Herr Schulz baldmöglichst abtritt:Sieger sehen jedenfalls anders aus – und mich persönlich erinnert dieses Bild mehr an einen gewissen Don Quijote als an einen erfolgreichen Politiker. Hätte er zu seinem Wort gestanden, dann würde es jetzt vermutlich eine Minderheitsregierung geben –  und damit vorgezogene Neuwahlen.  Aber dabei würde die SPD wohl nicht so sehr am Abgrund gestanden haben wie jetzt nach der zweifelhaften Entscheidung zum linken Flügel von Muttis CDU zu werden.Und so bleibt wohl momentan nur der Trost, dass die aktuelle politische Situation in unserem Land ein Fest für alle Satiriker und Karrikaturisten ist.

Karrikaturen: (c) Klaus Stuttmann

3 Replies to “Aufbruch?”

  1. Mir gefiel diese regierungslose Zeit sehr. Man musste sich nicht dauernd fragen, was sie nun wieder anstellen. Ich erwarte gar nichts von dieer Truppe, außer, dass sie noch mehr nach rechts rücken und ansonsten jeden Kontakt zu den Bürgern dieses Landes verloren haben.

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