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Zeitreise 1 – Steilshoop

Hier mal eine Serie Bilder, die im Juli 2011 in Steilshoop entstanden sind, einem Hamburger Stadteil, in dem ich fast täglich unterwegs bin, um dort meine Kunden zu versorgen.
Die Bilder habe ich seinerzeit schon mal veröffentlicht als Teil eines Fotoblogs, den ich damals „Grau – Schwarz- Bunt“ genannt habe und in dem ich einige Experimente zum Thema Schwarzweiss-Photograpie veröffentlicht hatte.
Dieser Blog ist inzwischen geschlossen, aber die Bilder und Texte sind es durchaus wert, nochmals veröffentlicht zu werden.

Dieser Beitrag, den ich hier erneut poste, sollte damals den morbiden Charme einer 70-Jahre-Tabantenstadt dokumentieren, und die Präsentation in Grautönen  war für mich auch ein Stilmittel,  mit dem ich diesen noch besser betonen konnte.

Und warum nun der Titel „Zeitreise“?
Nun, dafür gibts zwei Gründe:

Zum einen zeigen die Bilder, dass sich in den fast 40 Jahren wenig verändert hat, die Steilshoop damals schon existierte.
Notwendige Sanierungen waren unterblieben, der Stadtteil verslumte.  Und der Prozess des Zerfalls hat sich in den letzten sechs Jahren noch weiter fortgesetzt.

Doch seit Anfang diesen Jahres scheint sich jetzt endlich was zu bewegen, die alten verkommenen Wohnblocks werden saniert und auch der gesamte Stadtteil wird neu gestaltet. also werden diese Bilder in naher Zukunft auch ein Steilshoop zeigen, dass es in der Form nicht mehr gibt.

Aber nun zu den Bildern. Damals nannte ich den Beitrag:

Horror-Picture-Show

Steilshoop, eine der Hamburger Wohnstädte – Gebaut in den Siebzigern um schnell viel preiswerten Wohnraum zu schaffen.

Nach gut vierzig Jahren ist daraus schon ein wenig ein „Stadtteil im Grünen“ geworden, der in der Kombination aus Beton und Flora durchaus auch reizvolle Anblick bietet:Viel Wohnqualität also?
Leider nein, denn an allen Ecken lassen sich schon Zeichen des Verfalls erkennen,Auch in den Häusern macht sich dies bemerkbar:die Eingänge, Aufzüge und Treppenhäuser sind ungepflegt und voller Schmierereien:und hätten eine Sanierung dringend nötig,

die aber unterbleibt, weil der Eigentümer vieler dieser ehemals gewerkschaftseigenen Häuser – die Gagfah- kein Geld investiert, sondern nur Gewinne abschöpft.

Kein schöner Ort zum Wohnen also – auch wenns draussen angenehmer ist –

und vielleicht heute sogar ein bisschen so wirkt, wie sich das die Planer vor einem halben Jahrhundert gedacht haben.

Auch Einkaufsmöglichkeiten in fussläufiger Nähe waren Teil des Konzeptesdoch viel geblieben ist davon nicht:Selbst im grossen Einkaufszentrum beherrschen Billigsupermärkte, Imbisse und Spielhallen das Bild:Also alles in allem ein Stadtteil voller Tristesse, zu der auch diese letzten Bilder passen:Fast schon Ironie das Plakat, was an einer der Zufahrten zum Steilshooper Zentrum an einer Litfasssäule hängt:

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