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Gartenschau

Die Koreaner haben es drauf – und zwar richtig.

Wie sonst würde jemand auf die Idee kommen, auf den gerade mal zwei Quadratmetern, die die Ladefläche japanischer Mini-Trucks bietet, Komplette Gartenanlagen zu gestalten, komplett mit Bäumen, Quellen und sogar lebenden Fischen ?Die Bilder dazu sind allemal sehenswert, auch wenn die Texte komplett in Englisch sind :-)
Mehr davon  gibt es auf Boredpanda.com

Schwarzrotgold

Heute – genau jetzt, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrages – beginnt in Russland eines der grössten Kommerzereignisse aller Zeiten, bei dem es in der Hauptsache um die dabei steuerfrei zu generierenden Milliarden und falschen Nationalstolz geht.

Gut, nebenher wird auch noch ein wenig Fussball gespielt, aber das ist in diesem Zusammenhang und im Kontext dieses Beitrages eigentlich vernachlässigbar.

Nicht zu vernachlässigen ist hingegen der fragwürdige Beitrag, den einige sogenannte Fans zu diesem Ereignis leisten angesichts des schwarz-rot-goldenen Geflatters an ihrem fahrbaren Untersatz, der spätestens beim ersten Spiel der deutschen „National“-Mannschaft  am Sonntag wohl einen ersten Höhepunkt erreichen wird: Mal abgesehen von der im umgekehrten Verhältnis zur  Anzahl der Fahnen am Fahrzeug abnehmenden Verkehrssicherheit beweisen dieser „Schmuck“ doch wenig Gespür für die aktuelle politische Lage im Land, auf die es wenig Grund gibt, stolz zu sein. Denn zunehmender Nationalismus – verbunden mit  dank einer gewissen Partei auch wieder salonfähigem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – sollte einem eigentlich den Stolz vergällen.
Und erst recht die Freude am Fahnenschmuck.

Ich zitiere mal Oliver Welke aus der letzten Heute-Show etwa ab Minute 2:20 :

„Die AfD hat uns allen den Patriotismus geklaut.
Ich wette mit Ihnen:
Es gibt inzwischen junge Menschen – Jugendliche – die denken, das hier wäre ’ne AfD-Fahne.

Ja!“

Und weiter:

„Warum gibt’s  eigentlich keine Deutschlandfahnen bei Gegen-Demos?
Das frage ich mich ernsthaft.
Die Rechten sollen gefälligst wieder mit der Reichskriegsfahne gehen!“

Soweit würde ich zwar nicht gehen, aber im Grunde hat Welke recht:

In der Tat ist es so, dass die Kackblauen und vorher schon Pegida u.Ä. sich da ein Symbol unter den Nagel gerissen haben, das ihnen nicht gehört – und das bei seiner Entstehung eigentlich für Meinungsfreiheit und einen Ausbruch aus nationalistischer Kleinstaaterei stand.
Beides Werte, die schwer mit den Zielen der AfD vereinbar sind.

Und damit erklärt sich auch mein sehr zwiespältiges Verhältnis zu diesem bunten Tuch:

Patriotisch war ich als Kind der Nachkriegsgeneration nie – Fahnen waren mir von je her suspekt – denn meine familiäre Vorgeschichte zeigt an einigen Stellen überdeutlich, wohin Fahnengeflatter und falsch verstandener Nationalstolz führen.
Gutes war das in keinem Fall!

Trotzdem konnte ich das bunte Tuch lange Zeit akzeptieren als Symbol unseres Landes – bis zu jenem denkwürdigen Jahr 2006, in dem im äusserst fragwürdigen „Sommermärchen“ plötzlich wieder dieser alles andere ausgrenzende Nationalstolz aufkeimte. Da wurde mir angesichts der Fahnenwälder schon etwas „komisch“ ums Gemüt, ein Gefühl aber, dass seinerzeit angesichts meiner akuten Verliebtheit  im Hamburger Sommer nicht so sehr in den Vordergrund rückte, wie es das heute tut….

Verliebt bin ich immer noch, aber gegen schwarz-rot-goldene Tücher inzwischen regelrecht allergisch.

Nicht nur, weil mir dieser Fussballkommerz zuwider ist, sondern aus genau den Gründen, die Oliver Welke im obigen Zitat erwähnt. Das geht inzwischen sogar so weit, dass mir jeder supekt ist, der ein solches Fähnlein schwenkt oder ans einem Auto spazieren fährt.
Selbst wenn mir der VogelschissFuzzi in Badehose tausend  mal erklärt, dass ich deswegen Deutschland nicht liebe – oder gerade genau deswegen.

Deshalb wird es in diesem Blog auch in Zukunft weder Fussball noch schwarz-rot-goldene Fahnen zu sehen geben.
Zumindest nicht, solange sich bezogen auf beide Themen nicht grundlegend was ändert.

Fussball war sowieso nie „mein“ Thema und wird es auch in Zukunft nicht werden
– denn dem, was Fredl Fesl seinerzeit  im Fussballlied  etwas holprig dazu gesungen hat, muss man nichts mehr hinzufügen:

„Jedes Spiel wird bar bezahlt
auf Pfennig und auf Henner
und legt man ein Parr Scheine drauf,
dann laufen sie schon schneller.

Jedes Spiel hat auch ein Ende
denn die Spieler werden matt,
morgen steht’s dann in der Zeitung,
wer das Match gewonnen hat
.

Und am Ende der Meisterschaft,

weiß man wer am meisten schafft.
Wer der Meister ist der Welt,
der kriegt auch das meiste Geld.

Für Geld da kann man vieles kaufen,
auch Leute die dem Ball nachlaufen.“

muss-nicht

Und über schwarz-rot-goldene Fahnen werde ich mich auch erst wieder auslassen, wenn sie wieder das symbolisieren, was ursprünglich mit ihnen gemeint war….

Altglassammlung

Mittlerweile ist auch mein zweites Auge nach der OP wieder so weit hergestellt, dass ich bis auf eine leichte morgendliche Trübung der Sicht keine grossen Beschwerden mehr habe. Und auch die verschwindet schnell, kurz nachdem ich meine Augentropfen genommen habe.
Tropfen werde ich wohl noch ein paar Tage weiter müssen, denn ähnlich wie beim rechten Auge in den ersten Wochen nach der OP, ist jetzt auch das linke Auge noch relativ trocken, wogegen die künstlichen Tränen aber gut helfen.
Autofahren ist  auch kein Problem mehr –  wie vorgestern schon probieren konnte, weil meine Dienstkarre wegen einer Reklamation noch mal in die Werkstatt musste.

Soweit also alles kein Problem mehr und kein Grund, weiter zu Hause zu bleiben.

Deshalb geht es morgen auch wieder für einen ersten Tag ins Hamsterrad – mit der schönen Aussicht, dass gleich anschliessendn schon wieder ein freies Wochenende gemeinsam mit der Liebsten winkt.
Und – zugegeben – ich freue mich auch, wieder arbeiten zu dürfen, genau wie über die über die wirklich spürbare weitere Verbesserung, die auch die zweite OP gebracht  hat. Denn bis aufs Lesen und im hellen Sonnenschein komme ich jetzt wirklich ganz ohne Brille aus.
Wobei der Sonnenschein das kleinere Problem ist, denn dafür reicht eine Sonnenbrille von der Stange. Beim Lesen hingegen muss ich mich gerade wieder etwas behelfen, weil die Lesebrille nun natürlich nicht mehr passt, die ich mir als Zwischenlösung nach der ersten Operation habe anfertigen lassen.
Auch die ganzen alten Schauerstücke – alles Billigbrillen aus dem Drogeriemarkt – können weiter in der Kiste bleiben, denn die passen logischerweise jetzt  auch nicht mehr.
Bis auf die eine, die ich mir letztens – auf Rat meines Augenarztes – besorgt habe, als ich zum zweiten dienstlichen Termin in der Firma war.

„Holen Sie sich erst mal eine Brille bei R******, D* oder B*** – das ist auf jeden Fall besser als ihre Alte  oder was teures vom Optiker,  was dann später soweiso nicht mehr passt. Die endgültige Sehstärke stellt sich erst nach ein paar Wochen ein, und dann brauchen Sie bestimmt noch  mal eine andere Brille“

Recht hat er, denn es macht keinen Sinn, zwei mal Geld für teure Gläser auszugeben, wenn eine Behelfslösung auch funktioniert – zumindest vorübergehend.

Immerhin bin ich mit solchen Behelfsbrillen die letzten Jahre ja auch ganz gut über die Runden gekommen und nicht etwa erblindet, wie ein Optiker mir weiss machen wollte. Im Gegenteil hatte meine Altglassammlung auch Vorteile, war ich doch ganz froh, einige Modelle in verschiedenen Stärken zu haben und immer die aussuchen zu können, die gerade am besten passte, zumal die Sehfähigkei bei grauem Star auch sehr von der jeweiligen Tagesform abhängig war. An manchen Tagen reichten zwei Dioprien, an anderen durften es dann auch schon mal drei (oder mehr) sein ….

Aber das ist ja nun Geschichte und die Dinger können die Tonne!
Ein paar Wochen noch, bis sich auch das linke Auge ganz erholt hat, dann kann ich mir eine wirklich passende Lesehilfe machen lassen :-)

Boykottproblem

Das Nestlé nicht gerade ein Musterknabe in Bezug auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und sozial-verträglichen Umgang mit Ressourcen ist, weiss spätestens seit den ersten Veröffentlichungen über die  Privatisierung von Wasservorräten jedes Kind. Selbst in ohnehin schon trockenen Regionen – beispielweise in Äthiopien, Pakistan und Nigeria – kauft diese Firma Wasserrechte und pumpt Grundwasser ab, um es in Plastikflaschen abgefüllt teuer zu exportieren.

Für die Menschen vor Ort bleiben die traurigen Reste, zumal sie oft nicht in der Lage sind, das von Nestlé abgefüllte Wasser zu kaufen, wie diese Dokumentation zeigt:

Alleine 2017 machte Nestlé  mit Wasserprodukten einen Umsatz von 7,445 Milliarden Schweizer Franken, das sind knapp 6,45 Milliarden Euro. Also mehr als ein Zwölftel des gesamten Umsatzes im Jahr 2017.

Kritik dazu gibt es schon lange, zumal gerade Wasser eine lebenswichtige Ressource ist, die allen Menschen frei zur Verfügung stehen sollte.
Nestlé selbst reagiert darauf auf seiner eigenen Website mit einer äussert scheinheiligen Greenwashing-Kampagne unter dem Motto

Wir bei Nestlé sind der festen Überzeugung, dass der Zugang zu Wasser ein grundlegendes Menschenrecht ist.
Jeder Mensch, überall auf der Welt, hat das Recht auf sauberes, sicheres Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen.“

lässt aber im Grunde alle Kritik einfach an sich abperlen:
Kein Wort zur eigenen Profitgier, kein Wort zu schwindenden Ressourcen, kein Wort zu Umweltproblemen, die durch die exzessive Wasserentnahme entstehen….

Alles Tatsachen, die uns schon länger bekannt sind – und uns schon länger dazu bewegt haben, auf Nestlé-Produkte weitgehend zu verzichten.
Was auch nicht schwer war, denn vieles davon stand sowieso nie auf unserem Einkaufzettel.

Dachten wir zumindestens.

Nachdenklich geworden bin ich allerdings, als ich gestern auf FB diese Grafik fand und darauf – mal wieder – ein Produkt, dass wir ganz regelmässig kaufen – Felix! Schlicht aus dem Grund, weil unsere pelzigen Mitbewohner fast nichts anderes fressen…..
Wobei uns diese Herkunft prinzipiell auch schon seit einiger Zeit bewusst war, aber bisher noch kein Anlass, darüber ausführlicher nachzudenken.

Trotzdem habe ich anschliessend mal weiter recherchiert und mit Erschrecken festgestellt, dass auch unser bevorzugtes Trockenfutter (Purina) und ein besonderes Katzenleckerli (Gourmet) aus dem Hause Nestlé stammen, wir also trotz unseres Gedankens eines Boykotts von Nestlé-Produkten Jahr für Jahr Hunderte von Euros zu deren Umsatz beitragen….
Und das kann ja eigentlich nicht sein!

Also habe ich mal weitergelesen auf der Suche nach Alternativen – wobei wir davon schon einiges durch haben, allerdings mit äusserst mässigem Erfolg.
Gerade Frau Elli verhungert lieber, als etwas zu fressen, was nicht nach ihrer Nase ist. Einzig ein schwedisches Futter (Bozita) akzeptiert sie gelegentlich, wenn es gar nichts anderes gibt – wo hingegen Herr Hein sich gerade damit die Wampe voll haut bis zum Erbrechen und  wohl noch fülliger werden würde, wenn wir nur noch damit füttern…..

Das wird also nicht einfach werden, unseren Fellnasen beizupulen, dass ihre bevorzugte Nahrung alles andere als politisch Korrekt ist.

Aber mal abgesehen davon war gestern auch mein Misstrauen geweckt, und ich wollte wissen, ob nicht auch hinter Bozita irgendein Lebensmittel-Multi steckt, was zum Glück nicht der Fall ist.
Immerhin etwas …

Doch damit war ich auch bei der Frage, wie ich als Kunde eigentlich direkt im Laden herausfinden kann, welcher Konzern hinter welchem Lebensmittel /Tierfutter steht?
So steht ja beispielsweise auf den Purina-Produkten an keiner Stelle, dass Nestlé dahinter steckt – und das wird auch bei anderen Marken dieses Konzerns nicht anders sein.

Aber, Kuugel hilft, wie immer:
Und so bin ich schlussendlich auf eine kostenlose App fürs Handy gestossen, die dabei hilfreich sein kann – und zumindest bei grossen Marken doch eine gute Trefferquote hat:

Buycott

Bei kleineren Marken – und den meissten Bio-Produkten funktioniert das allerdings nicht so gut, wie erste Tests hier im Hause ergaben.
Aber Nestlé -Produkte werden zuverlässig indentifiziert – und darauf kommt es ja an.

Bleibt allerdings trotzdem noch das Problem mit unseren Hauptmietern, die sich unseren Bedenken nicht spontan anschliessen mochten…..

Streetart

Seit einigen Tagen gibt es in meinem Blog eine neue Rubrik, die ein Projekt aufgreift, dass ich schon vor Jahren mal begonnen hatte und welches zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten war.
Und damit sind wir auch auch gleichzeitig bei der restlichen Berichterstattung zu meinem Aussentermin am letzten Mittwoch – Beinahe jedenfalls, denn ein Thema kommt noch, das aber auch im weitesten Sinne mit diesem hier zusammen hängt. :

Strassenkunst – auf Neudeutsch: Streetart – ist etwas, womit ich mich immer wieder einmal beschäftige, und dabei haben speziell Graffiti es mir angetan, die überall in dieser Stadt zu sehen sind.
Damit meine ich nun nicht die eher stumpfsinnige Art des „Tagens“,

Tag [tæg] (engl. tag ‚Markierung‘, ‚Etikett‘, ‚Schild‘):
Signaturkürzel, welches das Pseudonym eines Writers darstellt. Gilt als die Urform des sich daraus entwickelten Piece. Häufig als „Unterschrift“ unter gesprühten Bildern zu finden, gilt aber auch in der jugendlichen Gang-Kultur als territoriale Markierung. Zum Anbringen der Tags werden neben der Sprühdose oft auch wasserfeste Stifte benutzt.“
„Wikipedia“

deren herausragendster Vertreter hier in Hamburg wohl der vor einigen Jahren tödlich verunglückte Sprayer OZ war, der neben seinen wirklich künstlerischen Werken seine Tags

in der ganzen Stadt gefühlt fast an jedem Stromverteiler, Strassenschild und auch an vielen Hauswänden angebracht hat, dabei oft die Grenzen der Sachbeschädigung überschreitend.
Natürlich haben andere ihm das nachgemacht, und so finden sich an manchen Hauswänden wahre Orgien der Revierabgrenzung – wie hier auf einem Beispiel, dass mir vor einigen Jahren mal in Altona vor die Linse kam:

Für mich erfüllen solche Ansammlungen von Tags jedoch keinen künstlerischen Anspruch, sondern haben eher die Anmutung ihr Revier markierender Tiere, die dabei jede Grenze überschreiten.
Nun bin ich sicher kein Verfechter grauen Betons, aber der von OZ selbst formulierte Anspruch, ein „Stadtgestalter“ und „Kämpfer gegen die Normen der deutschen Sauberkeit und die Kommerzgier“ zu sein, wird damit wohl auch nicht erfüllt.
Die Mieter des Hauses werden das sicher auch anders gesehen haben als er. Obwohl manche Tags auch durchaus was herzerwärmendes haben:

graf01

Dabei können Graffiti deutlich mehr leisten als die eintönige Wiederholung immer wieder gleicher Symbole, denn mit ihrer Hilfe kann es gelingen, die graue Tristesse mancher Gebäude wirksam zu durchbrechen – zumal, wenn diese Gebäude beinahe aufgegeben und dem langsamen Verfall preisgegeben sind wie diese alte Lagerhalle im Hafen:

Nun mag man zwar mit Recht behaupten, dass auch dies eine Sachbeschädigung sei, aber man stelle sich das Bauwerk mal ohne den bunten Schmuck vor…. Langeweile pur!

Genau wie die alte, inzwischen auch aufgegebene Zollabfertigung an der Ernst-August-Schleuse, deren graue Fassade mittlerweile fast ganz mit bunten Bildern bedeckt ist

und damit den Anlass gab, mich aufs neue mit diesem Thema zu beschäftigen.

So gesehen war es also letzten Mittwoch eine gute Entscheidung, von dort aus zu Fuss nach Hause zu laufen – denn vom Autos aus nimmt man die Bilder zwar wahr, allerdings ohne sich wirklich mit ihnen zu beschäftigen.
Und damit gehen auch die Aussagen unter, die diese Graffitis vermitteln wollen –

manche politisch, manche rein dekorativ,

viele sehr laienhaft

und einige hochprofessionell.

Wobei mir solche Auftragsarbeiten auch nicht immer gefallen wollen, obwohl ich es durchaus begrüsse, wenn Hauseigentümer ihre Wände für solche Arbeiten zur Verfügung stellen – wie etwa auch unser „Wir-lieben-Lebensmittel-Markt“,

dessen Besitzer wohl hoffte, dass er damit „wilde“ Sprayereien verhindern könnte.
Wenn auch nur mit mässigem Erfolg, wie die folgenden Bilder zeigen

– und auch der uns schon mehrfach begegnete Eierkopf ist wieder da:

Sicher auch eine Auftragsarbeit sind diese Arbeiten am Anleger Argentinienbrücke,

graf03

die wirklich ein Gewinn für die triste Betonwüste an der Brücke sind – wie hoffentlich auch diese im Werden begriffenen Bilder ein Gewinn für unsere Insel sind, deren Entstehung ich am Samstag beobachten konnte.

Aber darauf werde ich nochmal zurück kommen, denn ich werde mir die fertigen Werke sicher noch genauer ansehen.

Und um auch weiter „im Thema“ zu bleiben, gibt es in den nächsten Tagen nochmal zwei Zeitreisen, die sich mit dem gleichen Metier beschäftigen und Bilder enthalten, die vor einigen Jahren entstanden sind, als wir noch in Altona gelebt haben – wie es auch in loser Folge hier im Blog weitere Graffiti geben wird , die mir in der Stadt begegnen….

Glückswerkstatt

Wie die Liebste heute morgen beim Öffnen der Spülmaschine ganz richtig bemerkte, bahnte sich heute ein  kleines Küchenritual an, dass ich zuletzt vollzogen habe, als sie noch in Leipzig residierte:

„Ich glaube, der Gatte will heute Marmelade machen“

Denn schliesslich ist ja Erdbeerzeit, und so kann man gut auch etwas von den Beeren ins Glas packen, um sie später aufs Brot zu schmieren.

Aber vorher hatte ich noch zwei Aussentermine auf dem Zettel:
Einen bei unserem Hausarzt, um mal wieder unsere vierteljährliche Pillen-Ration verschreiben zu lassen

(ja, das läppert sich. Schliesslich sind wir ja nicht mehr die Jüngsten)

Und den zweiten Termin in der Firma als Fortsetzung des Gespräches vom letzten Donnerstag, wobei es heute um die endgültige Entscheidung ging, ob die Kollegin uns weiter erhalten bleibt, die ständig eigenmächtig aus purer  Unlust ihre Wochenenden verlängert und damit regelmässig alle anderen belastet, die pflichtgemäss zum Dienst erscheinen.
Ums kurz zu machen, nun werden Nägel mit Köpfen gemacht und das Drama nimmt endlich ein Ende…

Praktisch dabei, dass ich in Barmbek auch gleich die Erdbeeren und den Gelierzucker besorgen konnte, die ich für meine weitere Tagesplanungen brauchte.

Wieder zuhause angekommen, habe ich dann erst mal die Gläser noch kurz unter heissem Wasser durchgespült und abgetrocknet, die Deckel zum Sterilisieren abgekocht und anschliessend vier solcher Erbeerkörbchen – bzw. deren Inhalt – vorbereitet, gezuckert  und aufgesetzt.
Keine grosse Kunst, denn auf den Zuckerpackungen steht ja, wie das geht.
Noch etwas Zitronensaft dazu, alles gut gekocht – und ab in die Gläser.
Die vier Pfund Erdbeeren (abzüglich dem abgeschnitten Grün und dem einen oder anderen Probierstückchen) ergaben ziemlich genau neun Gläser: Und damit erklärt sich auch das mit dem „Glück“aus der Überschrift, denn schliesslich steht das ja da drauf, wenn auch die Bezeichnug der Obstsorte nicht immer stimmt :-)
Aber was will man machen, immer nur Erdbeermarmelade essen ist ja auch etwas eintönig…. Trotzdem sind die Gläser hervorragend geeignet für eigene Produktionen und zu kleinlich sollte man diesbezüglich auch nicht sein.Schliesslich sieht man ja auch so, was drin ist.
Ausserem höre ich mit Freude hier vom Schreibtisch aus, wie in der Küche nacheinander die Deckel mit lautem Knacken symbolisieren, dass die Gläser jetzt luftdicht verschlossen sind.
Der Winter kann also kommen, und der Erdbeergenuss ist uns sicher :-)

Übrig geblieben ist auch noch ein kleines Probierschälchen als Gelierprobe und  damit die Liebste direkt mal kosten kann. Und weil das so gut klappt, werde ich auch wieder gelbe Marmelade machen.
Dazu muss ich nur erst mal entscheiden, ob Pfirsich oder Aprikose. Beides lecker und beide ganz exklusiv für mich, denn meine Liebste mag ja nur rote Marmelade.

Schaunmeralsomal…

Herrschersitz

Lange  her, seit ich den letzten stillen Ort hier verewigt habe.
Nicht, weil mich das Thema nicht weiterhin interessieren würde, sondern vor allem der Tatsache geschuldet, dass Anderes – auch das reale Leben – einfach Vorrang hatte.

Um so prächtiger aber die Sitzgelegenheit, mit der ich erneut ins Thema einsteigen möchte:

Immerhin eine sehr aufwändige Arbeit, die sich damit jemand gemacht hat.
Eine Sitzgelegenheit für die Ewigkeit sozusagen, dekorativ und repräsentativ zugleich!
Etwas profan – und nicht ganz zum Ambiente passend – allenfalls die Klobrille aus schnödem Plastik.
Da gäbe es durchaus noch Potential für weitere Verbesserungen.
Beispielsweise durch die Applikation einiger Blätter Blattgold.

Aber ansonsten:
Chapeau! und wieder einmal eine der seltenen Gelegenheiten zu bedauern, dass wir lediglich in einer schnöden Mietwohnung leben….

Fiete

Leider hat unser Fiete das nicht mehr mitbekommen, was sich in den letzten Monaten bei uns verändert hat. Ihn hätte es sicherlich sehr gefreut, dass meine Liebste nun nicht mehr dauernd unterwegs ist, sondern wir wieder alle zusammen leben.Denn heute vor einem Jahr ist er über die Regenbogenbrücke gegangen, heimlich, still und leise.

Traurig sind wir deshalb immer noch, denn er fehlt uns, unser Kasper mit seinen Streichen und seiner unnachahmlichen Art, sich anzukuscheln oder sich bemerkbar zu machen.
Aber irgendwie ist er trotzdem noch da  – denn seine Haare finden sich gelegentlich noch immer an den unmöglichsten Stellen, an denen er selbst nie gewesen ist.
Ob nun im Auto  oder auf den Sofas auf dem Balkon – auch so bringt er sich manchmal  in Erinnerung…..

Wachmacher

Wer Kinder hat, kennt auch das schmerzhafte Phänomen, das einen ereilt, wenn man – barfuss durch die Wohnung laufend – unerwartet auf einen dieser kleinen Plastik-Quader aus Dänemark tritt, die die lieben Kleinen zu kreativen Bauspielen animieren sollen.
Selbst der Hersteller hat das schon erkannt und bietet in seinem Katalog (!) tatsächlich entsprechende Schutzkleidung für empfindliche Erwachsenenfüsse an: Nun haben wir ja  keine kleinen Kinder und sind folglich auch nicht den Gefahren durch angriffslustige Plastikteile ausgesetzt – aber wir haben Katzen! Die spielen natürlich nicht mit Lego – aber trotzdem besteht gelegentlich unerwartete  Gefahr für unser Füsse:

Denn zumindest eine der beiden Fellnasen hat die unangenehme Eigenart, ihr Futter nicht nur aus dem Napf zu fressen, sondern Teile davon in den näheren und weiteren Umkreis zu verschleppen und sauber abgeleckte Brocken davon einfach liegen zu lassen – beispielsweise auch mitten auf dem Flur, wo das Zeug bei der gerade herrschenden Wärme schnell eintrocknet und damit hart und scharfkantig wird wie dänisches Plastik.

Den Rest könnt ihr Euch denken:

Spätestens, wenn man – noch schlaftrunken und barfüssig – auf dem morgendlichen Weg zu Kaffeemaschine ist ….

Aber ich glaube, das hat auch Methode:
Möglicherweise macht diese pelzige Mitbewohnerin das ja auch, um uns auf diese schmerzhafte Art daran zu erinnern, nur ja die Füllung der Näpfe nicht zu vergessen.

Und das wird sicher auch der Grund sein, warum im Katzenfuttergeschäft nicht auch mit Schutzpantoffeln gehandelt wird – Schliesslich würde man damit ja seinen eigenen Umsatz gefährden.
Auch der Gefahrenhinweis auf den Futterpackungen fehlt:

„Katzenfutter kann schmerzhafte Fussverletzungen verursachen!“

Denn leider sind wir ja nicht in Amerika, wo Aufdrucke dieser Art ja Gang und Gäbe sind…

Lichtscheu

Nun war ich ja am Mittwoch (privat) und am Donnerstag (dienstlich – das stand im Zusammenhang mit einem schon länger zurückliegenden Thema, dass nun wohl endlich eine Konsequenz erfährt) längere Zeit aushäusig unterwegs.
Leider jedes Mal ohne Sonnenbrille und ohne meine Augentropfen mitzunehmen. Und sowas rächt sich natürlich, wenn man sich noch in der Rekonvaleszens nach einer Augen-OP befindet.
Gestern morgen jedenfalls war mein linkes Auge knallrot und ausgesprochen lichtempfindlich, so dass ich es trotz des schönen Wetters lieber vorgezogen habe, im Haus zu bleiben…… und eifrig die Augensalbe zu benutzen, die ich für den Fall verschrieben bekommen habe.

Selbst auf dem Balkon habe ich es nicht aushalten können.

Da habe ich mich dann Vampirmässig erst raus getraut, als die Sonne hinter dem benachbarten Hausdach verschwunden war und der Balkon endlich im Schatten lag.

Zum Glück hat das auch was genutzt – heute jedenfalls ging es schon wieder deutlich besser, so dass ich mit der Liebsten zusammen unsere Wochenendeinkäufe erledigen konnte – gut dabei, dass ich nicht selbst Auto fahren musste, denn das wäre trotzdem noch nicht so gut gegangen.
Alle anderen aushäusigen Aktivitäten sind deshalb trotzdem ausgefallen, um nicht aufs Neue Probleme zu bekommen.
Stattdessen gabs dan einen Putz und Flickstunde und mir kam die Ehre zu, die Küchenschränke aufzuräumen.

Dazu nur soviel:
Nudeln und Reis brauchen wir erst mal nicht zu kaufen – da haben wir genug, um Wochen davon zu leben :-)

Aber selbst Schuld, wenn ich so unvorsichtig bin.
Deshalb bitte auch keine Beileidsbekundungen.

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